Mittwoch, 16. Mai 2012

lang, lang ist's her..

Beim Lesen meines letzten Posts musste ich richtig schmunzeln. Da steht: "Ich wette, dass ich meinen Ausländerausweis sicher nie herzeigen muss."
Tja - ich musste. Ich hatte vor etwa einem Monat die Polizei vor meiner Türe. Und zwar, weil ich Gäste hatte und wir zu laut Musik gemacht haben. Ein leicht rassistischer Polizist, der gerne Studis abstraft und übergenau meine Aufenthaltsgenehmigung überprüfte und eine leicht ungläubige Tonja trafen da aufeinander. Es ist, wie es ist - ich habe 50€ Strafe bezahlt (durfte noch "Danke" dafür sagen dass es nicht 104€ waren) und das war es dann auch schon.
Seither weiß ich auch, dass ich empfinliche Nachbarn habe. Dass das Ganze eigentlich nur aus einem "Miss" oder eher NICHTverständnis heraus passierte, ist die andere Sache. Die Nachbarin klingelte durchaus vorher und sagte, dass sie die Polizei rufen wolle, nur eben 1. auf slowenisch und 2. nicht mir. Und mein Aloch-Mitbewohner, der diese Botschaft entgegen nahm, ging danach aus und sagte mir nichts davon.

Zu meinem Alochmitbewohner :-) gibt es Neuigkeiten! Der "Gute" zieht mit morgen hier aus. Bzw. muss er das, weil er zu laut war, Schwierigkeiten mit dem Vermieter hat und weil er auch vermehrt in der Wohnung geraucht hat, obwohl wir ihn darauf aufmerksam gemacht haben, dass das so nicht geht. 

Ganz ehrlich: Es erleichtert mich richtig und ich freu mich darüber, mit Mitbewohner Nr. 1 nun eine Zweier-WG zu bewohnen (zumindest für den letzten Monat). Tatsächlich haben wir Mitte Mai und ich denke, ..mit etwa 1. Juli breche ich hier meine Zelte ab. Dann ist es wirklich Zeit, an der Diplomarbeit massiv weiter zu kommen. Abgesehen davon ist Kärnten im Hochsommer auch schöner als Ljubljana (zwar mit Fluss, aber ohne See! :)

Ansonsten LEBT diese Stadt einfach nur, sobald es warm wird. Ich war in den letzten Wochen auf mehr Konzerten als ich sonst in einem Jahr zusammen bin, ich hab am Kongresni Trg (sowas wie der Hauptplatz) 100 Slowenische Philharmoniker gehört, ich hab zu klassischer Musik geweint, zu rockiger Musik getanzt, nun wirklich schon viele LEGENDEN slowenischer Musikkultur erlebt (und prinzipiell IMMER gratis bisher) - ganz ehrlich: Man muss sich nur umsehen und es gibt wirklich viel zu sehen, zu hören, zu erleben und zu erschmecken.

Besonders zum Schmecken: Studentski boni sind BÖSE! Ich will nicht kugelrund zurückkehren, sieht aber im Moment so aus! ;)



Vor etwa einem Monat war ich für ein Wochenende in Bosnien und Herzegowina. Bin irrsinnig froh, diesen Trip mitgemacht zu haben, weil ich endlich mal den Balkan besucht hab - wenn auch nur einen Teil davon. Ich bin in einen Teil Geschichte (Sarajevo-Krieg) eingetaucht, der keine 15 Jahre her ist. Sarajevo ist schwer zu beschreiben: Eine interessante Stadt, aber absolut kein hier-möchte-man-leben-Feeling. Teile sind sehr türkischer Bazar-typisch, dann geht man um die nächste Ecke und kommt sich vor wie in Wien (Einflüsse der Monarchie), zerbombte Gebäude gibts eine Menge und irgendwo dazwischen liegt dann die Realität Bosniens mit massig streunenden Hunden (die Erklärung dafür: Seit sie versuchen, moderner zu sein, dürfen sie die Hunde nicht mehr erschießen. "Früher war das einfacher, blöde EU" war hierzu der Kommentar unseres bosnischen Guides ;). Eine andere Welt. 



Seit ein paar Wochen hab ich in Ljubljana eine Band (Erasmus-Band), so wie es aussieht, werden wir noch auftreten (ich schätze Anfang Juni), und zwar recht groß im Zusammenhang mit einer Erasmus-Say-Goodbye-Party, organisiert dem International Office hier. Ist natürlich schwer zu vereinbaren für alle, die nur mehr für die Prüfungen Anfang Juni bleiben und dann abreisen. Aber das Jammen macht so unglaublich viel Spaß und macht mich superglücklich, ich habe völlig vergessen, wie schön das sein kann und welche Energie man dabei tanken kann.

Unglücklicherweise hat sich in dem (riesigen) Studentendorf, in dem wir proben, eine Tragödie ereignet. Eine 27jährige slowenische Studentin ist aus dem 6. Stock eines der Wohnheime gesprungen / ist aus dem Fenster des 6. Stocks gefallen. Ihre Zimmertüre war zugesperrt. Mehr Details kennt niemand, aber das war hier doch ein ziemlicher Schock. Es  war ausgerechnet das Wohnheim, in dem wir am nächsten Nachmittag Probe gehabt hätten. Das haben wir aus Respekt dann aber sein gelassen. Tja - Realität ist überall - auch in Rozna Dolina.


Okay irgendwas wollt ich noch schreiben, ist mir aber jetzt wieder entfallen, vielleicht füg ich es ein andermal ein.....



Lepo se imejte,


Tonja

Freitag, 30. März 2012

viel neues


Ständig sind mir Dinge passiert, die ich hier gerne aufschreiben wollte - mal bin ich nicht dazu gekommen und mal hat mir einfach die Lust gefehlt. Ich glaub, ich muss einfach irgendwo ansetzen und beginnen - und so machen wir es jetzt auch ;)


Gleich zu Beginn: dieses Mal "wirklich letztes Mal": Bürokratiegänge
Also: Zunächst mal passsierte lang garnix. Dann kam ein blauer Brief. Da stand was Vewirrendes auf Slowenisch drauf. Hieß letztlich "Bitte kommen Sie zur Post und holen Sie da was ab, wir haben da was". Und WAS die hatten! Guckt mal! Das:

Was ist es? Was will es? Wer schreibt es? Übersetzt heißt es "Wir haben ihre Ausländerkarte. Kommen Sie und holen Sie sie. Liebe Grüße." Aber ganz ehrlich: Hätte ich nicht schon vorher gewusst, dass ich diese Art Brief & Information bekommen würde - ich hätte sicher Angst gehabt, dass es Probleme gibt oder so. Ich bekomme immer mehr Einblick darin, wie angsteinflößend Bürokratie in einem fremden Land, dessen Sprache du nicht (gut) verstehst, sein kann. Und ich glaube, dass ich zum ersten Mal auch wirklich leicht nachfühlen kann, wie es ImmigrantInnen geht. Sprache kann eine unheimliche Barriere sein. Zwischenmenschlich mag sie manchmal leicht abzubauen sein aber wenn ich für nixnullunwichtig solche Briefe bekomme und drei Leute fragen muss, um zu verstehen, was los ist.... ihr versteht, wo ich hinwill.


Ich hab es geschafft! Glaub ich zumindest! Ich hab nun endlich meinen Ausländerpass, mit dem ich herumlaufe (und den ich, wetten, niemals jemandem zeigen werde müssen). Mit einem neu ausgefüllten Zettel meiner Vermieterin ging's ein letztes Mal hin. Nun hab ich noch irgend nen Zettel ausgedruckt bekommen. Ein Zettel eben. Was weiß ich. Und das sollte es nun endgültig gewesen sein. Mein Glück war nur, dass ich das letzte Mal ein Buch mithatte, den ich hatte über sechzig Leute vor mir in der Warteschlange. Bin froh, dass wir nicht Hochsommer haben.

Ach und Nebeninformation - wenn ich schon Hochsommer sage - wir haben ständig 20° und das Wetter ist einfach SPITZE. Es regnet kaum, es wolkelt ein bisschen, und ich werde braun wie Schoko. Just so you know.


Andrej Kokot "Als ich Kind war"

Das Buch, das ich während der Wartezeit verschlang, war übrigens jenes in der Überschrift. Es ist die Erzählung eines Jungen, der von seinen Erlebnissen als slowenisch sprachige Familie in Kärnten während der NS Zeit berichtet. Seine Familie gehörte zu jenen, die deportiert wurden. Ich musste nach Slowenien - in ein Land, das mit der Geschichte der Kärntner Slowenen nur bedingt zu tun hat! - kommen, um zu begriffen, welch tiefe Verletzung in dieser Zeit auch der Minderheit der Kärntner Slowenen zugefügt wurde. Viel mehr möchte ich dazu eigentlich gar nicht sagen, nur den Buchtipp abgeben. Ich wette, es wird niemand von euch lesen, und das ist vielleicht genau der Grund, warum ich es anspreche/anschreibe.


Družinski zakon
In Slowenien gab es ein Volksbegehren zu Abänderung des Družinski Zakon (Familiengesetz), darüber wurde am letzten Sonntag abgestimmt. Darin ging es unter anderem darum, dass homosexuelle PartnerInnen die bereits existierenden (!) Kinder des Partners/der Partnerin adoptieren dürfen sollten. Ihr könnt auch vorstellen, dass es hier weniger um den konkreten Fall als mehr um eine Frage des Willens geht. Aber tatsächlich geht es wirklich nur um Kinder, die bereits vorher, irgendwie-heterosexuell gezeugt wurden, und die nun ein Elternteil haben, dessen PartnerIn auch gerne offiziell Mama/Papa wäre.

Nachdem sehr viel (positiver) Wind um dieses Gesetz gemacht wird, habe ich angenommen, dass es "durchgehen" würde. Aktivistisch wie ich nun mal bin, hab ich feste Mundwerbung gemacht und renne mit "pro" (auf slowenisch: "za")-Buttons herum. Denkste. Hat leider nichts genützt.

Die Frage nach dem Warum ist aber interessanter. Ich habe dann nachgeforscht und so einiges erfahren. Zum Beispiel, dass viele SlowenInnen auch wegen anderen Unterpunkten dagegen gestimmt hätten. So sollte auch ein Gesetz eingeführt werden, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr schlagen dürften und dies strafrechtlich verfolgt werden dürfe, dass auch das Kind die Eltern anzeigen dürfe usw.
Als ich das hörte dachte ich (Ist das nicht LÄNGST Norm???? - und dachte an Menschenrechte, Kinderrechte, ..) - tja.

Und tatsächlich hat vielen das mehr Angst gemacht. Die sind also wählen gegangen, um weiterhin ihren Kindern ein paar Watschen austeilen zu dürfen. Slowenien beschreibe ich gerne als modern, jung und fähig, "groß" zu werden. Aber hier wurde ich wirklich von den Socken gehauen. Wo gibts denn noch sowas?!

Und als wir dann in größerer Runde darüber diskutieren, kam von Seiten zweier Kroatinnen gleich mal "Ja. Dann würden sie auch dagegen stimmen. Denn seien wir uns ehrlich: Welche komischen unfähigen Kinder entstehen schon aus gewaltfreien Elternhäusern?!?"

(Ich schrie kurz ICH!ICH!ICH!)

In manchen Staaten herrscht noch eine völlig andere Norm was Erziehung und Didaktik betrifft und ich hatte das wohl vergessen. Also wurde ich daran erinnert.


Šmarna Gora
war ein Ausflug, den ich mit der Erasmus-Organisation gemacht habe. Die stellen wirklich jede Woche ein Programm zusammen (das meist aus den selben Sachen besteht, also den fixen wöchentlichen Abenden z.B.) - und unter anderem sind auch Wandertrips o.ä. mit dabei. In diesem Fall ging es etwas außerhalb von Ljubljana, aber noch mit einem Stadtbus zu erreichen, auf einen kleinen Berg hinauf. Die Aussicht war phänomenal, die Sonne hat einem das Ganze wahnsinnig versüßt - und meinen ersten Sonnenstich zur Gewöhnung hatte ich dann auch gleich. Ich bin froh, dass ich dabei war - war der Wahnsinn und tat gut, sich mal wieder ordentlich auszupowern :)



Dort ist dann auch dieses Foto von mir entstanden, das Ondrej mit seiner .. ich hab den Namen vergessen ... 20 Jahre alten Kamera gemacht hat, die noch aus den Zeiten der UdSSR stammt.


Das Parlament
Ich war im slowenischen Parlament. Ich war echt interessiert daran, wie es aufgebaut ist, wie es aussieht usw. Tja, die Kurzfassung:
Ein großer Raum. Ein größerer Raum. Führung Ende.
TJA Leute - Slowenien ist klein! Genau so wars. Das ganze Spektakel dauerte keine 30 Minuten.

Am selben Tag war ich abends noch im Konzert im Cankarjev Dom.
Eine schöne Sache. Ich war viel zu lange nicht in einem klassischen Konzert und kann mich richtig glücklich schätzen, mit viel Klassik im Hintergrund aufgewachsen zu sein. Ein bisserl Beethoven hat mir wahrscheinlich auch besser getan als die gsunde Watschen.



die Sprache
gelingt mir besser und besser. Hochmut kommt aber vor dem Fall. Letztens lobte mich mein Mitbewohner und meinte, ich würde wirklich immer besser verstehen und reden und meinte dann zu mir, er gehe jetzt ins Bad, und ob ich vorher noch etwas daraus brauche. Ich, übermotiviert, gehe zu ihm ins Bad und sage "Ja, natürlich! Wir brauchen Toilettenpapier, und Seife, und .. wie heißt es.. WC..Ding?" und binde ihn also in ein Wörterbuchgespräch über WC-Steine ein, bis er mich unterbricht und sagt "Ja.. ähm. Aber ich gehe jetzt DUSCHEN. Gehst DU jetzt duschen?"
Bis ich überriss, was ich gerade tat... Kopfschüttel!!

Auch hat mich letzte Woche ein Kellner gefragt, ob ich aus Primorska (eine bestimmte Region Sloweniens) bin. Mein gerolltes Rrr verrät normalerweise ganz oft, dass ich nicht aus Slowenien stamme. Aber HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAACH!!! Erfolgsmomente!

Und dann war da noch der nette Iraner, der mir eine Falafel gemacht hat und sich mit mir und einer Slowenin über meine Diplomarbeit unterhalten hat...

.. das gibt einfach ganz viel Zuversicht :-)


Zu allen Fragen, wie es so an der Uni läuft, möchte ich mich wie folgt spitz äußern:


(ich arbeite, damit ich studiere, damit ich mich nun prostituiere?!) so gefunden auf dem Klo einer Studentenorganisation.



Und zum Schluss noch ein derzeit beliebtes slowenisches Liedchen:
"Ne grem na kolena" (Ich geh nicht auf die Knie)




Lepo se imejte,


Tonja

Freitag, 16. März 2012

zaljubim se..

Ich liebe diese Stadt. Ich bin leicht überrascht, wie schnell sie mich in ihren Bann gezogen hat. Ich hatte bisher vielleicht zwei Durchhängertage - insgesamt! Und sobald die Sonne hier rauskommt, bietet diese Stadt einfach alles, was das Herz begehrt. Die Leute holen alle ihre Räder raus (so auch ich) - die Polizisten reiten auf weißen Pferden über den Presernov Trg / Kongresni Trg oder begegnen einem - vorbildlich mit Helm - auf dem Fahrrad.
Heute hatte es fast 20° und ich hab die Gitarre gepackt und bin mit ein paar Leuten im Tivoli Park gesessen und hab Musik gemacht. Ihr könnt euch vorstellen: dabei kanns mir natürlich nur gut gehen.

Ganz allgemein - es geht mir sehr gut hier. Ich hab das Gefühl, dass ein Teil von mir, der jetzt eine Weile nur geschlummert hat, langsam wieder aufwacht. Gut so. Ich denke, dass Ljubljana auch irgendwie meinen Nerv trifft - jung, modern, wach, und dieser Fluss ... hach. Ich schreib bald ein Ljubljanica Gedicht ;)



Und beim Anblick von dem Bild werden sich viele an die gute Lend in Klu erinnert fühlen.. ;) Das ist lustigerweise keine 10 Minuten von mir entfernt, super fein zum Spazierengehen - nur ein bestimmter Mensch plus Hund fehlen dazu ziemlich feste!!!!


Mein Slowenisch verbessert sich auch, besonders dann, wenn mein Mitbewohner Blaž auch da ist. Mein (lauter) Mitbewohner ist nun ganze 10 Tage wie verschollen gewesen: Ich kann nicht sagen, dass es mich sonderlich gestört hat. Es war wunderbares WG-Leben ;) Die Grippe kursiert hier in Ljubljana und zuerst hat es Blaž erwischt, dann mich, dann eben den besagten "bösen" Boštjan und danach nun wieder Blaž, der auch wieder heim gefahren ist.
Was für mich bedeutet: Sturmfrei fürs Wochenende, nachdem auch
Boštjan nicht da ist. Also wann und wie und was der genau arbeitet - haha, ich bin stolz, wenn ich es am Ende meines Aufenthalts hier weiß. ;)

Zurück zu meinem Slowenisch: Ich hab eine Pizza gemacht. Auf slowenisch. Mit slowenischem Rezept und slowenischem Mitbewohner und wir haben nur slowenisch geredet. Wir haben auch den Teig gemacht also könnt ihr bitte ein bisschen stolz auf mich sein? Ja? Danke. ;)

Für mich ist das jedenfalls ein Spitzenzeichen. :-)

Okay, was noch: Trinkgeld ist hier einfach nicht erwünscht, glaub ich schön langsam. Alles was über 20 cent hinaus geht, ist fast schon wieder unhöflich. Große "Geber" sind hier völlig fehl am Platz. In manchen Lokalen ist es dann DOCH wieder normal,... hach erklärs mir doch eine(r).

Zur Uni: Die Bibliothek meiner Fakultät ist leider eher ein Witz als tatsächlich eine Bib. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dort gut / konzentriert arbeiten zu können. Ich möchte bald in die Nationalbibliothek - vielleicht gibt's nur slowenische Literatur (dann aber wenigstgens MEHR als 5 Bücher zu einem Thema), aber ich hoffe, einen guten Diplomarbeitschreiben-Platz zu finden. Bisher ist mir das nicht so ganz gelungen.

Zu den Menschen: Also verhältnismäßig hänge ich wohl am meisten mit einer Kroatin, einer Deutschen, und 3 SlowakInnen und ein paar TschechInnen ab. Hab jetzt auch eine Norwegerin kennengelernt, die ich super spannend finde. Die ist schon ein halbes Jahr hier und seit 2 Jahren mit einem Slowenen zusammen. Da würd ich gerne "deeper" gehen, wie ich so gerne sage :-)


Zu den Parties: Also Angebot gibt's ja genug. Ausprobiert hab ich noch nicht die Hälfte von dem, was man mir empfohlen hat. Ich wohne zB um die Ecke von einem Club, der mir schon fünf Mal empfohlen wurde ^^ Langweilig wird's nicht..



Und zu mir: Ich gebe einen verflucht guten "Tom, the Trucker" ab. Ich war überzeugend. Gut zu wissen, dass ich auch als Mann durchgehen würde. Ein Abend war mir aber erstmal genug.

Zum direkten Vergleich:







Und zum Abschluss noch meine Lieblingsgraffiti (alles kann ich ja noch nicht übersetzen, aber das geht):


(stolze Feministin // der Tag der Frau ist nicht genug! )



In diesem Sinne möcht ich auch noch kurz daran, dass der Equal Pay Day in Österreich erst der 5.4.2012 ist. Ich weiß, dass er letztes Jahr zumindest im März war. April.. Leute, ehrlich?!


Achja, mein Bescheid ist endlich gekommen und nächste Woche hol ich meinen "Ausländerpass" ab. Ich "freu" mich schon. Dann bekomm ich weiteres neues spannendes Formular, das meine Vermieterin zu unterschreiben hat. Aber nicht mal dieser Bürokratiekram kann mich darüber hinwegtäuschen,



dass ich es liebe, hier zu sein.

Dienstag, 28. Februar 2012

and what i really miss:




is u!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

also mir fehlen spaziergänge, telefonate, SMS, ganz viel lachen, eure umarmungen.....


nur dass ihr wisst!! :)))

editiert

der blog ist nun auch für kommentare von jedermann und jederfrau freigegeben, so feel free. musste das erst abändern, war mir bisher nicht klar.

kids, now this is finally the story how I....

.... did manage to wash my clothes in a washing machine.


WOW!!!! normalerweise - im österreichischen leben usw - wäre das nie einen eigenen blogeintrag wert, aber gut. nunmal die story:

In meiner Wohnung hab ich keine Waschmaschine (pralni stroj - nimam pralnega stroja). deshalb musste ich mich nach einer anderen variante umsehen. tatsächlich sind self-service-laundries (self-servis-pralnice, oder so ähnlich) hier völlig ungewöhnlich. in ganz ljubljana gibt es zwei, und die sind jeweils völlig außerhalb und kosten zwischen 5 und 7 euro pro gesamten waschgang plus trockner. (denn ich habe natürlich auch keinen trockner.) :D

für meine mitbewohner ist das insofern kein problem, weil sie zum wäschewaschen (oder überhaupt wochenends) einfach gerne heimfahren. slowenien ist unter den top 10 der länder, in denen die (inzwischen erwachsenen) kinder sehr lange zuhause bleiben, bis sie ausziehen. hier ist es eher atypisch, wenn jemand auch übers wochenende bleibt. gut. zurück zu mir.


von beginn an habe ich nach freunden mit waschmaschine umschau gehalten. klingt nicht nur ausnützerisch und falsch, ist es auch. ;) und die sache hatte oft ihren haken, zb, dass die leute dann nur eine waschmaschine, aber keinen trockner haben (ich hatte uach nie einen - aber in meiner wohnung hier gibt es auch keine möglichkeit, wäsche aufzuhängen!) und ich dann mein zeug bei ihnen lassen müsste zum trocknen und dann hätten wieder die vermieter damit ein problem etc pp. ihr seht: wirklich nicht so einfach.

dann hab ich ein mädl aus england kennengelernt, die schon ein semester hier ist, und meinte, ich könnte ruhig mal wochenends zu besuch in ihr studentski dom (student dormitory) kommen, denn da seien eben alle slowenen ausgeflogen und immer eine gratis waschmaschine für mich bereit.

so weit so gut, so war der plan, aber die gute frau war nie erreichbar und WENN war sie gerade in serbien oder sonstwo unterwegs, oder morgen fliegt sie zb nach london usw usf. also: ni šanca (no chance, um ehrlich zu sein, genau so übersetzt, keine ahnung, ob sie's auch wirklich so schreiben, aber so wirds jedenfalls gesagt).

glücklicherweise hab ich einen sehr sehr netten aufmerksamen slowaken hier kennengelernt - ondrej - der auch hier diesem studentendorf wohnt (rožna dolina). nun endlich zur geschichte:


um 15.20 uhr bin ich mit dem bus los, um zu ihm zu fahren. dann bin ich zu weit gefahren und musste mit meinem sack wäsche zurücklaufen ;) um 16.30 war ich wohl endlich da, alles war erledigt, aber ich hatte kein waschmittel, was wir dann über bekannte besorgt haben. dazwischen waren wir noch ca. 10 zigaretten rauchen ^^ - um ca. 17.00 haben wir mit einer wäsche gestartet (er hat auch sachen von ihm dazu getan, damit sich der ganze aufwand auch für ihn lohnt). wir wussten, dass es ca. 1,5 stunden dauern würde. es dauerte ganze 3. die letzte stunde davon saßen wir davor und schrien uns an (laute waschmaschine - laute stimmen). inzwischen war es 20.00 uhr. anyway, danach haben wir die sachen in den trockner getan, dieser zeigte an, dass das programm an war, und wir verließen den waschraum wieder. danach gingen wir in ein anderes haus in diesem stud-dorf und tranken etwas mit anderen erasmusleuten. um 22.00 gingen wir zurück um das zeug aus dem trockner zu holen und es leuchteten immer noch lustige lichter und es machte geräusche. also sind wir um 23.00 nochmal hin - es war noch alles nass, nichts hatte sich getan, da wir die tür scheinbar nicht gut genug geschlossen hatten.
ich war echt schon genervt, weil ich heute DRINGEND mal wieder mit meiner freundin und mit freunden telefonieren wollte, hatte aber auch wirklich viel spaß mit ondrej und den anderen. also starteten wir das programm erneut - diesmal ganz sicher dass es auch IRGENDWAS macht - und TJA, finally, at 01.30!!!! we finished washing and drying everything.




17.00 - 01.30 !!!!!!!!!!!!!!!!!! fürs waschen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


anyway, i had a good time, ich hab das gefühl, auch endlich ein paar leute kennenzulernen, bei denen ich ein positiveres gefühl habe, und mehr interesse auch "deeper" zu gehen, was mir in den ersten tagen sehr gefehlt hat. ich hatte den eindruck, dass ich 1. im vergleich zu den anderen erasmusleuten alt bin und 2. wenige finde, mit denen ich gerne irgendwie mehr machen würde.
langsam klappt's und ich fühl mich wohl damit.

bin jetzt dann mit dem taxi heimgefahren - das is hier in slowenien wirklich okay vom preis. die busse fahren leider nämlich in MEINEM stadtviertel nur bis 10, in DIESEM stadtviertel mit waschmaschine nur bis 10, und leider sind die beiden ziemlich weit voneinander entfernt. 4,39 € - ich hatte definitiv mehr erwartet, und nachdem ich auch kein geld fürs wäsche waschen ausgeben musste und auch keines für essen, weil ich darauf heute völlig vergessen hatte und auch keines für trinken, weil irgendwer immer wein mit hat -



bin ich nun, exhausted and drunk, zufrieden und falle in mein bett -



mit sauberen unterhosen im schrank.


life is good.




Freitag, 24. Februar 2012

welcome to slovenia!

und selbstverständlich welcome to my blog!

zunächst mal - so sah es heute aus:

die letzten zwei tage war wunderbares wetter - sonne und über sogar 16°!!! yes baby!!!! als ich angekommen bin, war es eher nur arschkalt und hat sich zwischen windig, regen oder schneefall net so recht entscheiden wollen... ;) ihr könnt euch also vorstellen, wie glücklich und zufrieden ich bei jedem sonnenstrahl bin! der wintermantel wird gegen jacke umgetauscht, juhu!!

gut - also: was ist bisher passiert?

die wg

zunächst einmal bin ich in mein zimmer in der wg (sketova ulica) eingezogen. bilder lad ich beim nächsten mal hoch, tatsächlich hab ich es mir echt wohnlich gemacht mit bildern von den allerliebsten, mit super slowenischen nachrichten von freunden usw :-) mein mitbewohner blaž hat mich lieb hier aufgenommen, wir haben zusammen einen radler getrunken und ich fühl mich mit ihm als mitbewohner so richtig wohl. zu diesem zeitpunkt waren wir noch zu zweit in der wohnung, inzwischen sind wir zu dritt, was auch so weit noch geht, aber mit märz zieht noch ein vierter mitbewohner ein, was bedeutet, dass ich dann mit 3 slowenen zusammen wohnen werde ;) das war ja an sich auch der plan, auch, um mein slowenisch aufzubessern. während blaž mit mir sehr langsam und geduldig spricht, einfache wörter benützt und selbst froh ist, wenn ich mit englisch spreche, weil er es dringend verbessern muss ("tomorrow i haven't school.") ist mein zweiter sostanovalec (mitbewohner) ein ziemlicher proll, der es nicht schafft, langsam oder verständlich zu reden und auch ohnehin nicht viel darauf gibt, dass ich ihn verstehe. das hat mich anfangs richtig aufgewühlt, da er auch eher ignorant und laut war, und ich das gefühl hatte, das nicht ändern zu können. inzwischen wurde es aber angesprochen und er ein wenig erzogen. ;-) seither ist er ziemlich ruhig geworden, macht immer die türe hinter sich zu und wenn er um vier uhr morgens nach hause kommt, gröhlt er nicht mehr herum ;)

die lage
ich wohne an sich eher "schlecht" gelegen, um mich herum wird viel gebaut, weil ich direkt neben den krankenhausgebäuden situiert bin. zur uni gibt es einen bus, insgesamt brauch ich aber auch ca. 30 - 40 minuten hin. wenn man bedenkt, dass ljubljana wirklich klein ist, ist das eine ganze menge. die uni ist aber auch weit weg, aber dazu komm ich später. zu fuß gehe ich mal fünfzehn, mal fünfundzwanzig minuten in die innenstadt und betrunken von den clubs etwa 35 minuten zurück ;)
ich freu mich auf mein fahrrad hier - dann werden die dinge definitiv schon etwas leichter :) es ist eine sehr fahrradfreundliche stadt - jung und modern eben :)

die uni
in dieser schönen stadt - und schön ist sie wirklich!!! - sind die fakultäten überall in der stadt verteilt. manche sind sehr zentral gelegen (filosofska fakulteta zum beispiel), andere völlig außerhalb in bežigrad (fakulteta za družbene vede - faculty of social sciences, also meine). das unisystem läuft schon eine weile nach bolognaprinzip und ich musste mir hier meine "postgraduate" kurse richtig erkämpfen, da ich ja bisher nicht graduiert habe. und was mein magister in vergleich zu bakk/master wert ist, das musste anfangs leicht diskutiert werden. prinzipiell sind aber besonders die leute vom international office total nett und helfen gerne.


erasmus
es gibt eine organisation hier - šou - die für die internationalen studenten hier zuständig ist. die organisieren verschiedene angebote, die man in anspruch nehmen kann -bisher war ich zum beispiel bei einer city tour, einer welcome party und bei ihnen im büro, um mich für das get-to-know-each-other-weekend anzumelden, das anfang märz stattfindet. insgesamt sinds ca. 150 erasmusstudierende, die gemeinsam nach kranjska gora (eine region in den bergen) fahren. ich freu mich ziemlich drauf, weil das kennenlernen sonst im allgemeinen eher schleppend von statten geht. auf der welcomeparty gab es zb richtig viele, die mit verschränkten armen in der ecke standen usw, die wenigsten versuchen, aus ihren bekannten runden "auszubrechen". mit ausnahme von mir, die das sehr gerne tut :D

das fortgehleben in ljubljana is echt ziemlich verlockend im vergleich zu dem, was ich von österreich gewohnt bin. zum einen sind die getränke (ein bisschen) billiger - nicht viel, aber immerhin - und es gibt einfach größeres angebot an interessanten clubs und bars. besonders spannend finde ich metelkova, was auch nicht sonderlich weit von mir weg ist. dort ist es zb die norm, das bier (ohnehin nur dosen) in der einen bar zu kaufen und damit weiterzuziehen - selber mitbringen ist ebenso okay wie draussen einfach rumzustehen. man kann es wirklich als eigene, kleine stadt sehen :)


menschen
bei diesem thema spaltet sich meine meinung: als kommerzieller, junger erasmusstudent gibt eine menge party-angebote. die betonung liegt aber auf jung, kommerziell und party. tatsächlich fühl ich mich unter den meisten erasmus-leuten nahezu "alt", sehr sehr viele sind erst achtzehn, neunzehn oder zwanzig - das hab ich definitiv nicht erwartet. auch sind meine kurse anders als die meisten (da postgraduate, quasi das masterprogramm) und ohnehin lerne ich so nur leute von meiner fakultät kennen. deswegen freu ich mich auf das wochenende in kranjska gora.
die andere hälfte sind die "untypischen" erasmusstudenten, die sich gegen den kommerz verschworen haben. die versuchen mich stark auf ihre "seite zu ziehen". will auch nicht so recht klappen. und dann gibt es noch meine raren slowenischen kontakte.. oft weiß ich gar nicht, wie ich mich entscheiden soll.
tatsächlich bin ich viel draussen, viel mit leuten unterwegs und wenig zuhause. insofern gut, weil ich so viel erlebe, insofern schlecht, weil ich das gefühl habe, garnicht zum reden mit meinen freunden zuhause zu kommen. ich vermiss euch! :) kommt mich besuchen! in zwei wochen weiß ich definitiv genug um gute stadtführungen und wochenendtrips anbieten zu können! ;))



essen
das essensbonsystem hier ist echt TOTAL großartig. über 200 restaurants in ljubljana bieten eigene studentenmenüs an, selbst bäckereien (man bekommt zb dann 2 größere sendvičes oä) tun das. das ganze funktioniert über die handynummer und den ausweis und es stehen einem etwa 20 subsidized meals pro monat zur verfügung. das essen kostet dann statt 9 - 15 nur zwischen 2 und 4,79 € - selbst die besten lokale hier bieten es an und es lädt einen richtig ein, wenig selber zu kochen ;D vor allem weil darin suppe, hauptspeise, salat und nachspeise inkludiert ist. beschweren kann man sich da wirklich nicht.


bürokratie
das war in den ersten tagen mehr als lustig, die bürokratie zu erledigen. von a nach b bis z waren es ganz schöne strecken und ich bin das meiste zu fuß gegangen. allerdings ist das in etwa wie die suche nach dem passierschein A38 ;)
ich muss - dringend - auch noch zum ausländermeldeamt, um so eine art "ausländerkarte" zu beantragen. zwar hab ich hier in visum für 3 monate, da ich aber als student hier bin, müsste ich, wenn ich mich nicht sofort bei der polizei melde, strafe bezahlen.
die busse hier fahren prinzipiell ziemlich gut (außer direkt bei mir, da passiert nach 22.00 gar nix mehr), daher war auch der busausweis unerlässlich, allerdings hat der typ am schalter nur einen irre schweren dialekt gesprochen und ich hab maximal 30% verstanden. allerdings rede ich mir ein, dass es die wichtigen 30% waren :DD



besonderheiten
bisher sind mir ein paar kleine details aufgefallen:

- es ist wunderschön hier :-))
- die slowenen können großteils sehr gut englisch. außer sie arbeiten beim öffentlichen verkehr.
- ich habe bereits einen lieblingsbusfahrer, er grüßt alle jungen frauen, die einsteigen, er flirtet mit 90jährigen omas, die bus fahren, er bleibt bei bus stationen stehen, die er nicht befahren muss, um die leute zu begrüßen, er hupt leute auf der straße an und winkt ihnen.. echt n prima kerl.
- die slowenen benennen gern produkte passend für sie um:
sex and the city wird zu "sex IN the city", bob der baumeister wird zu mojster miha (meister micha), apple wird zu...



und weiß irgendjemand wozu DAS gut ist?! :)


- es gibt ein cafè im 12. stock, leicht teuer für ljubljana aber für österreichische verhältnisse auch noch ok, in dem man auf der terasse über die ganze stadt sieht







Lepo se imej! (übersetzt "Hab es schön!", eine sehr liebe Redewendung zum Abschied)


Tonja